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Sportverletzungen

Sportverletzungen
Kennen Sie das auch? Sie hören Sportnachrichten und es ist plötzlich von einer seltsam (aber harmlos) klingenden Verletzung die Rede. Man nimmt dann verwundert zur Kenntnis, dass die/der Sportler/in wochenlang ausfallen wird, und weiss aber nicht so genau, um was sich dabei wohl handelt… Wir erklären in dieser Serie die nächsten Ausgaben lang mysteriös klingende Sportverletzungen.

Schleimbeutelentzündung

Was ist eigentlich eine Schleimbeutelentzündung?
Schleimbeutel (lat. Bursa synovialis) sind kleine mit Flüssigkeit gefüllte Säckchen aus Bindegewebe. Sie finden sich überall dort im Körper, wo der Bewegungsapparat erhöhter Belastung ausgesetzt wird. Ihre Aufgabe ist es, Druck und Reibung zu mindern. Die Schleimbeutel haben also eine Pufferfunktion. Es gibt Haut-, Sehnen- und Bandschleimbeutel, wobei einige angeboren sind und andere erst im Laufe des Lebens neu hinzu kommen. Wie der Name es schon vermuten lässt, handelt es sich bei der Schleimbeutelentzündung (Bursitis) um eine heftige körperliche Entzündungsreaktion an diesen Bindegewebssäckchen.

Schleimbeutel (lat. Bursa synovialis) sind kleine mit Flüssigkeit gefüllte Säckchen aus Bindegewebe. Sie finden sich überall dort im Körper, wo der Bewegungsapparat erhöhter Belastung ausgesetzt wird.

Wie holt man sich eine Schleimbeutelentzündung?
Im Allgemeinen reagiert der menschliche Körper immer dann mit einer Entzündung, wenn sich das Immunsystem gegen Krankheitserreger zur Wehr setzen muss. Dementsprechend kann eine Infektion mit Bakterien die Ursache der Schleimbeutelentzündung sein. Krankmachende Partikel können beispielsweise in Folge einer offenen Sportverletzung in den Körper eindringen und an dieser Stelle eine Entzündung des umliegenden Gewebes wie der Schleimbeutel hervorrufen. Diese Erreger können sich zudem dort festsetzen, sodass manchmal noch Jahre nach dem auslösenden Ereignis weiterhin Entzündungsreaktionen auftreten. Weil die Schleimbeutel im Sport und Alltag starken Reizungen ausgesetzt werden, entzünden sie sich aber auch oft ohne eine Infektion. Der Körper reagiert somit auf eine Überbelastung. Jogger haben häufig mit Entzündungen an Knien oder Achillessehne zu kämpfen, bei Tennisspielern ist dagegen eher der Bereich der Schultern betroffen.

Welche Beschwerden sind typisch?
Die Bursitis ist in der Regel äußerst schmerzhaft. Am häufigsten sind Regionen in Gelenknähe betroffen. An diesen Stellen ist dann der Bewegungsspielraum eingeschränkt, denn in den Bindegewebssäckchen sammelt sich mehr Flüssigkeit als normal. Daher ist es typisch, dass sich der Schmerz bei Bewegung verschlimmert. Häufig sind die Schmerzen auch in Ruhe spürbar und strahlen in die angrenzenden Körperregionen aus. Der Orthopäde kann hierdurch Schwierigkeiten haben, die Entzündung eindeutig zu erkennen. Wenn keine Überbelastung, sondern eine Infektion der Grund für die Schleimbeutelentzündung ist, können außerdem Fieber und Abgeschlagenheit auftreten.

Diagnose und Behandlung
Der Orthopäde erkennt die Entzündung durch die Testung des Bewegungsspielraums eines Gelenks, indem er das schmerzende Körperteil mit dem beschwerdefreien Gegenstück vergleicht. Zudem tastet der Arzt die betreffende Stelle ab, denn bei Druck auf den Schleimbeutel verstärken sich die Schmerzen. Außerdem wird oft gefragt, ob in der Vergangenheit eine Sportverletzung vorgefallen ist. Wenn der Körper mit einer Infektion zu kämpfen hat, kann dies durch eine Untersuchung des Blutes überprüft werden.

Wie lange sollte man als Amateur/Profi pausieren?
Tritt die Bursitis zusammen mit einer Sportverletzung auf, muss auf jeden Fall auch erst einmal abgewartet werden, bis die Hauptursache ausgeheilt ist. Weil es viele unterschiedliche Gründe für eine Entzündung der Schleimbeutel geben kann, gibt es keine allgemeingültige Empfehlung hierzu. Grundsätzlich sollte bei einer akuten Entzündung kein Sport getrieben werden, was auch die Schmerzen verhindern würden. Sobald die Schmerzen abgeklungen sind, kann normalerweise nach etwa zwei Wochen wieder langsam mit dem Sport begonnen werden. Durchschnittlich kann nach vier Wochen wie gewohnt trainiert werden. Kehren die Probleme zurück oder chronifizieren sie sich, sollte auf eine schonendere Sportart wie Schwimmen oder Aquajogging ausgewichen werden.

Syndesmoseriss

Was ist eigentlich ein Syndesmoseriss?
Die Syndesmose stellt eine Verbindung zwischen zwei Knochen dar und besteht selbst aus Bindegewebe. Sie findet sich beispielsweise am oberen Sprunggelenk, aber auch im Bereich des Ellenbogens. Die Syndesmose wird auch als unechtes Gelenk bezeichnet. Reißt diese Verbindung zwischen zwei Knochen, spricht man von einem Syndesmoseriss. Dabei kann das Gewebe sowohl zerreißen als auch vom Knochen abreißen. Das Sprunggelenk wird außerdem vom vorderen und hinteren Syndesmoseband stabilisiert. Bei einer Ruptur (=Riss) verliert das Gelenk seinen Halt und ist überbeweglich.

Die Syndesmose stellt eine Verbindung zwischen zwei Knochen dar und besteht selbst aus Bindegewebe.

Wie holt man sich eine Syndesmoseriss?
Die Syndesmoseruptur ist im Rahmen einer Drehverletzung üblich. Beispielsweise, wenn starke Gewalt von außen auf das Sprunggelenk einwirkt, während es sich in der Drehung befindet. Die Verletzung tritt manchmal auch beim Umknicken auf, wobei auch hier meistens das Gelenk zumindest leicht verdreht sein muss. Das Wadenbein wird dann häufig vom Schienbein abgespreizt. Als Sportverletzung findet man sie daher oft bei dynamischen Kontaktsportarten wie Fußball, Handball oder Judo sowie im Hockey.

Welche Beschwerden sind typisch?
Der Syndesmoseriss macht sich als druckschmerzhafte Schwellung oberhalb des Sprunggelenks bemerkbar. Er ist grundsätzlich die Folge eines Unfalls, weshalb die Ursache in der Regel eine Verletzung ist. Dadurch übersieht der Orthopäde allerdings oft den Riss. Im Röntgenbild ist die Ruptur nämlich nicht zu erkennen. Zunächst einmal hat der Betroffene in der Regel starke Schmerzen und Schwellungen. Klingen diese ab, kann sich die Ruptur längerfristig durch eine Überbeweglichkeit im Gelenk bemerkbar machen. Im weiteren Verlauf sind auch Abnutzungserscheinungen möglich.

Diagnose und Behandlung
In der Regel entsteht der Syndesmoseriss aufgrund eines Unfalls. Davon ausgehend untersucht ein Orthopäde die schmerzhafte Stelle genau und rekonstruiert den Vorgang. Kann ein Patient den Bewegungsablauf genau beschreiben, erhält der Arzt wertvolle Hinweise, welche Bänder, Knochen und Gelenke in Mitleidenschaft gezogen wurden. Um den Verdacht auf diese häufige Sportverletzung zu sichern, wird anschließend ein Bild im Kernspintomographen angefertigt. Bestätigt sich dann die Syndesmoseruptur, muss die Entscheidung zwischen einer Behandlung mit oder ohne Operation getroffen werden. Ohne Operation wird der Bereich ruhig gestellt, das heißt es wird eine Bandage oder manchmal sogar ein Gips angelegt. Für das Sprunggelenk gibt es auch spezielle Schuhe oder Schienen, wobei das Gelenk in eine Rechtwinkelstellung oder leichte Spitzfußstellung gebracht wird. Eine Operation wird nötig, wenn die betroffene Körperzone stark instabil ist und sich im Falle des Sprungsgelenks das Waden- und Schienbein weiter bewegen können, als es eigentlich üblich ist. Sind gleichzeitig das vordere und hintere Syndesmoseband des Sprunggelenkes verletzt, ist eine Operation fast immer notwendig. Dem Patienten wird dann eine Art Stellschraube implantiert, um die Syndesmose zu entlasten und die Heilung zu unterstützen.

Wie lange sollte man als Amateur/Profi pausieren?
Damit die Ruptur heilen kann, muss das Sprunggelenk komplett entlastet werden. Selbes gilt natürlich auch für eine solche Verletzung an anderen Körperstellen wie dem Ellenbogen. Die Ruhigstellung dauert im Normalfall sechs Wochen. Danach gilt es, die betroffene Stelle wieder sorgsam aufzutrainieren. Nach der Ruhephase kann daher Krankengymnastik notwendig werden. Hierzu wird das Gelenk zunächst mobilisiert und im Anschluss mit gezielten Übungen angesprochen.