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Angst vor den Pros?

Seit Jahren gibt es ein Spannungsverhältnis zwischen der USGA, dem Ausrichter der US Open, und den Pros. In der Vergangenheit machten High-Profile Spieler wie Justin Thomas ihrem Ärger über das Course-Setup immer wieder Luft. Mit Erfolg, wie sich bei der US Open 2019 zeigt. Hat das noch etwas mit „Golfs hardest test“ zu tun? Die Antwort lautet ganz klar Nein.

Die US Open geht mit keinem geringeren Slogan an den Start als „Golfs hardest test“ und wurde oft genug scharf von den Spielern dafür kritisiert. Wir erinnern uns daran als Phil Mickelson in Shinnecock Hills die Nerven verlor (hier geht es zum Video) und einen Ball mit voller Absicht, während er in Bewegung war, wieder zurück puttete. Die Strafschläge wurden schnell zur Nebensache, denn Mickelson zeigte sich wenig reumütig. Und bekam Unterstützung von seinen Kollegen, die mehr oder weniger offensiv ihren Unmut über die ihrer Meinung nach unputtbaren Grüns kundtaten.

Die USGA wiederum war sich nur wenig Schuld bewusst. „Der Wind war einfach Stärker, als wir es antizipiert hatten“, lautet die Antwort auf Kritik. Doch Pebble Beach zeigt, dass die Kritik und der Druck stärker war. „Es ist wichtig, dass wir die Woche ohne Kontroversen über die Bühne bringen“, sagte John Bodenhamer der für das Course-Setup in dieser Woche zuständig ist.

Abgesehen vom dicken Rough zeigte sich Pebble Beach an Tag 1 der U.S Open von seiner harmlosesten Seite. (Photo by Harry How/Getty Images)

Das Resultat? 38 Runden unter Par. So viele gab es erst einmal bei einer US Open und das war vor zwei Jahren in Erin Hills, als Brooks Koepka die Trophäe in die Höhe strecken konnte. Die Grüns waren weich und dadurch auch gut anspielbar und abgesehen von dem dicken Rough zeigte sich Pebble Beach von seiner harmlosesten Seite.
Eine Änderung ist nicht unbedingt in Sicht, denn die Wetterbedingungen sollen auch über die kommenden Tage in etwa so bleiben, wie während der ersten Runde und so wird es auch schwer sein, die Grüns deutlich schneller zu machen.

Hat das noch etwas mit „Golfs hardest test“ zu tun? Die Antwort lautet ganz klar Nein. Sicherlich war Shinnecok Hills vor einem Jahr zeitweise mehr Glückspiel als ein fairer Test, doch um ein gutes Turnier, und vor allem Major, ausrichten zu können, braucht es keine Ergebnisse im zweistelligen Unter-Par-Bereich. Vor allem nicht bei einer US Open. Die Profis müssen damit leben können, dass auch ein Ergebnis rund um Par zeigen kann, wer von ihnen zu den Besten Spielern der Welt gehört. Die tiefen Ergebnisse gibt es schließlich jede Woche auf den Touren zu sehen. Schade, dass sich die USGA von der Kritik der Pros einschüchtern lassen hat. Par steht, auch wenn man das über die Jahre im Profisport vielleicht vergessen hat, nach wie vor für Professional Average Result.