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Die große Masters Vorschau 2017

PATRICK REED (Bestes Ergebnis: T22, 2015)

Masters Vorschau
© 2014 Sport-Informations-Dienst

Zwei entscheidende Punkte, die gegen Patrick Reed sprechen: Zum einen ist es seine Verbundenheit mit dem Ort, Reed spielte vor seiner Karriere auf der PGA Tour für Augusta State. Er weiß, dass er hier gut spielen muss, weil er den Platz so gut kennt. Damit setzt er sich unter gewaltigen Druck. Das zweite Problem ist definitiv seine Flugkurve. Er spielt zwar die für Augusta so wichtige Rechts-Links-Kurve, aber sehr unkontrolliert. Es gleicht mehr einem Hook und oft hat er keine Ahnung, wo sein Ball landen wird.

JUSTIN ROSE (Bestes Ergebnis: T2, 2015)

Masters Vorschau 2017
(Photo by Chris Condon/PGA TOUR)

Justin Rose hat eine große Schwäche, das Putten. Abgesehen davon ist er ein weltklasse Mann, ein Top Golfer, möchte man sagen. Der Engländer wird besser, je weiter er vom Loch weg ist. Früher war genau das Gegenteil seine große Stärke. Ein Pluspunkt für Augusta.
Leider hat Rose ein anderes Problem, eines das viele Spieler haben, die schon lange dabei sind und hier noch nicht gewinne konnten. Er versucht es mit allen Mitteln. Dabei fehlt ihm die oft so wichtige Lockerkeit, die man hat, wenn man das Turnier die ersten Male in seiner Karriere spielt.
Nach etlichen erfolglosen Versuchen ist die Lockerheit weg und die Erwartungen an sich selbst zu hoch. Das Masters ist für Rose zu wichtig geworden, um es noch gewinnen zu können.

ADAM SCOTT (Bestes Ergebnis: Sieg 2013)

Masters Vorschau 2017

Adam Scott ist ein guter Ballstriker, keine Frage. Was ihm jedoch fehlt, ist der Spin. Scott kann die Bälle lange nicht so gut „wegquetschen“ wie Rory, Dustin, Jason oder Bubba. Genau das ist aber wichtig in Augusta, will man seinen Ball aus einer weiten Distanz auf ein kleines Ziele schlagen, ohne dass er darüber hinaus rollt. Sein eigentliches Problem ist aber ein anderes. Scott war immer ein guter Putter, in letzter Zeit lässt er aber zu viele Birdie-Chancen aus, spielt oft ein Hauch zu unpräzise. In Augusta National ist das Putten alles. Jeder Putt, der nicht haargenau auf der Linie läuft, wird vom Platz gnadenlos abgestraft. Und das gilt im Prinzip für jedes einzelne Loch.

JORDAN SPIETH (Bestes Ergebnis: Sieg 2015)

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(Photo by Ezra Shaw/Getty Images)

Jordans einzige Schwäche ist die Erinnerung an das Masters im letzten Jahr, als der Champ von 2015 gleich zwei Bälle an Loch 12 ins Wasser schlug und damit den Back-to-Back Sieg in Augusta verspielte. So etwas kann man nicht so einfach abschütteln. Wenn er in diesem Jahr ans Tee geht, werden die Erinnerungen wieder hoch kochen und die Fans werden ihn ganz genau beobachten – speziell an besagtem zwölften Loch.

Das Loch ist brutal. Von meinen letzten 40 Runden in Augusta habe ich hier bestimmt 30 Bälle im Wasser versenkt.

Olazabal hatte auch seine Schwächen vom Tee, trotzdem war er wie gemacht für Augusta, denn er war unglaublich mit seinen Eisen und sagenhaft auf den Grüns. Ähnlich wie Jordan Spieth. Er muss seine Abschläge nur einigermaßen auf die Bahn bringen, dann kann er den Platz spielen wie jeden anderen. Das Problem ist, wenn Jordan seine Drives vom Tee verzieht, verzieht er sie so richtig, das endet dann meistens in einem Desaster. Ähnlich wie Tiger Woods, als er seine Karriere begann. Aber Woods performte trotzdem immer beim Masters. Das macht Hoffnung, auch wenn Spieth bei weitem nicht die Längen vom Tee hat und einen richtig schlechten Tag von den Teeboxen hat er meistens bei Turnieren. Klammern wir seine Abschläge einmal aus, bleibt wenig zu kritisieren am Spiel von Jordan Spieth. Sein kurzes Spiel, speziell das Chippen, ist sensationell. Das bekommt in Augusta kaum einer so hin wie er. Und das Putten: Spieth ist definitiv einer der besten Putter auf der Tour mit einem unfassbaren Gefühl für Geschwindigkeit und Präzision. Ich habe noch nie jemanden so Putten sehen wie ihn. Er agiert selbstbewusst und ohne Angst auf den tückischen Grüns in Augusta, weil er weiß, er kann jeden kürzeren Putt versenken. Das ist in Augusta ein riesen Vorteil.

Wenn sein Putter heiß läuft, kann er hier gewinnen. Falls nicht, werden Spieler wie McIlroy, Stenson oder Day dank ihres besseren langen Spiels davon ziehen.