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Golf-Professor Bryson DeChambeau

In Deutschland ist Bryson DeChambeau eher noch unbekannt; in Amerika hingegen schon berühmt. Sein Markenzeichen auf dem Platz: die markante Schiebermütze und der unangepasste Golfschwung.

Der verrückte Professor Bryson DeChambeau

Für seine Kollegen ist er ein „mad scientist“, ein „verrückter Wissenschaftler“. Nach einem Bachelor-Abschluss machte er seinen Master in Physik. „Ich liebe Wissenschaft. Ich liebe Musik, ich liebe es, zu lernen, ich liebe das Leben. Ich liebe es, zu versuchen, in allem der Beste zu sein.“

Das macht DeChambeau auf eine äußerst unkonventionelle Weise. Der Rechtshänder hat sich beigebracht, mit der linken Hand zu signieren und dabei seinen Namen rückwärts zu schreiben. „Würde ich Arabisch oder Russisch lernen wollen, wäre das kein Problem. Oder ich könnte meine Schuhe auf eine neue Art schnüren. Wie? Durch Einsatz!“, erklärt DeChambeu seinen ganz speziellen Eifer.

Gleich lange Golfschläger

Auch sein Golfschwung ist speziell: DeChambeau beschreibt ihn als eine Erforschung der körperlichen Grenzen. Auffällig steil schwingt er auf derselben Bahn zurück und auch wieder durch. Das entspricht so gar nicht der modernen Lehrdidaktik, doch für DeChambeau passt es ganz offensichtlich.

Inspiriert durch Homer Kellys Buch „The Golfing Machine“, brachte DeChambeau den gesamten Satz seiner Eisenschläger auf die exakte Länge von 95,25 Zentimetern, was einem Eisen 7 entspricht. Der Lie-Winkel steht um zehn Grad aufrechter und das Gewicht aller Schlägerköpfe wiegt exakt 278 Gramm. So einen Schlägersatz gibt es definitiv nicht standardmäßig im Pro-Shop zu kaufen.

Chancen auf einen Startplatz im Ryder Cup

Und sollte Bryson DeChambeau, der 24-jährige Mann aus Kalifornien im Ryder Cup-Ranking noch einen Platz, nämlich von Rang neun auf Rang acht, nach oben rutschen, wird er spätestens im September auch in Europa bekannt sein: Denn dann repräsentiert er vom 28. bis 30.9. in Paris sein Land im US-amerikanischen Ryder Cup-Team.

Beim ersten Start auf deutschen Boden in Topform

Dass DeChambeau in Topform ist, hat er am ersten Spieltag der Porsche European Open auf dem Nord Course der Green Eagle Golf Courses in Winsen bei Hamburg bewiesen. Bei Temperaturen von über 36 Grad spielte der US-Boy eine fast makellose Runde; sieben Birdies, ein Bogey, die restlichen Löcher Par. Das Ergebnis: sechs unter und die alleinige Führung. „Ich freue mich schon auf die zweite Runde, wenn noch höhere Temperaturen zu erwarten sind, dann laufe ich erst richtig warm“, verkündet DeChambeau nach Turnierrunde Nummer eins zufrieden.

Unangepasstes Auftreten

Auf dem Golfplatz kann man DeChambeau schon von weitem erkennen: Der 1,85-Meter-große Mann ist ein Athlet. Und ganz untypisch für sein Alter: Er trägt eine Schiebermütze, wie sie einst Ben Hogan. Der damals 13-jährige Bryson entdeckte solch ein Modell im Pro-Shop und hat es seitdem zu seinem Markenzeichen entwickelt. Und ein paar Brocken Deutsch spricht DeChambeau auch; mütterlicherseits hat er nämlich deutsche Wurzeln.