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US OPEN: Angriff aus der Luft!

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Von Johannes Oberlin

Morgen gehen sie endlich los! Die US-Open stehen an, und die Stars um Tiger Woods, Phil Mickelson und Sergio Garcia blicken einem der härtesten und längsten Golfkurse entgegen, den das zweite Major-Turnier des Jahres in seiner 114-jährigen Geschichte jemals hatte. 7.426 Yards (knapp 6.800 Meter) misst der hügelige Par 70-Parkland-Black Course im Bethpage State Park (Long Island/New York). „Das ist ein verdammt langer Kurs. Ihn zu bezwingen, ist für die Jungs auf der Tour die größte Herausforderung in diesem Jahr“, betont es USGA-Direktor Mike Davis treffend. Schon auf dem Weg zum ersten Tee wird klar, was er meint. „Achtung, der Black-Course ist ein extrem schwieriger Golfplatz, den wir nur sehr guten Golfern empfehlen“, so die warnenden Zeilen auf einem Schild, das jeder der Major-Teilnehmer zwangsläufig passieren muss (siehe Bild unten). Tiger Woods, der den Platz gestern und Montag spielte, bestätigt die Worte von Mike Davis. „Ich habe gestern fast nur 3er-Eisen ins Grün geschlagen (Anmerk. d. Red.: An Loch 10 (465 m) reichte ihm selbst das 5er-Holz nicht ins Grün). Vom Abschlag zum Grün ist der Black Course wahrscheinlich der schwierigste Platz, den wir in dieser Saison spielen. Das wird verdammt hart.“
Neben Loch 10 gibt es noch zwei weitere Par 4-Löcher (4 und 7), die länger sind als 500 Yards (knapp 460 Meter). Und viele der 18 Grüns werden frontal von Bunkern verteidigt, so dass ein Angriff nur aus der Luft möglich ist. „Bump-and-run-Annäherungen“ sollte man besser erst gar nicht versuchen. Hohe Flop-Shots sind gefragt. Eine Spezialität von Tiger Woods, der bei der letzten US Open 2002 im Bethpage State Park mit drei Schlägen unter Par am Ende die Oberhand behielt. Doch auch Geoff Oglivys-Spiel sollte das entgegen kommen. Niemand schlägt den Ball auf der Tour höher als der Australier, der 2006 die US Open gewann.
Weitere Schwierigkeiten resultieren aus den schwer einsehbaren Grüns. Auf neun Löchern ist das Grün von der Drive-Landezone gar nicht oder nur sehr schwer einsehbar. Außerdem sind die Bunker mit ihrer Größe und Tiefe das derzeit schwerste, was die PGA Tour zu bieten hat. „Ich denke, dass sind die anspruchsvollsten Bunker, die wir auf der Tour haben“, warnt Mike Davis, lenkt aber ein, dass der Black Course dennoch fair ist. „Wenn Du einen guten ersten Schlag hast, hast Du die Chance auf ein gutes Ergebnis. Wenn nicht, dann nicht.“ Was er wirklich meint: Verzogene Abschläge werden gnadenlos bestraft. Misshits verschlingt das berühmt berüchtigte US Open-Rough brutal schon beim bloßen Betreten verschwinden Schnürsenkel und Schuhe. Na dann mal gutes Spiel, meine Herren!