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PGA TOUR: Machtdemonstration – keine LIV-Freigabe für die Profis

Die PGA Tour hat die Muskeln spielen lassen: Profis, die um Freigabe für das LIV Invitational Series-Turnier in London gebeten haben, bekamen von den Offiziellen ein Nein.

HILTON HEAD ISLAND, SOUTH CAROLINA - APRIL 13: PGA TOUR Commissioner Jay Monahan walks the sixth green during a pro-am prior to the RBC Heritage at Harbor Town Golf Links on April 13, 2022 in Hilton Head Island, South Carolina. (Photo by Kevin C. Cox/Getty Images)
Mächtiger Funktionär: PGA Tour Boss Jay Monahan (Photo: Getty Images)

Die Auseinandersetzung von den Touren und LIV Golf hat eine neue Stufe erreicht. Kurz nachdem Greg Norman mitteilte, dass für seine Saudi-Events weitere utopische Summen (2 Milliarden Dollar) für die Jahre 2023 und 2024 zur Verfügung stehen, konterte am Dienstag Abend die PGA Tour und zeigte den Spielern die Rote Karte.

Mitglieder, die an der Eröffnungsveranstaltung der LIV Golf Invitational Series (9. bis 11. Juni in London) teilnehmen wollten, verweigerte sie die Freigabe.

Tyler Dennis, PGA Tour (Photo: Getty Images)
Verwehrt den Pros der PGA Tour die Freigabe: Tyler Dennis (Photo: Getty Images)

„Wir haben diejenigen, die sich beworben haben, darüber informiert, dass ihr Antrag in Übereinstimmung mit den PGA Tour-Turnierbestimmungen abgelehnt wurde. Daher sind Tour-Mitglieder nicht berechtigt, an der Veranstaltung der Saudi Golf League in London gemäß unseren Bestimmungen teilzunehmen.“

Tyler Dennis, Executive Vice President & President PGA Tour

Rumms

Der mächtige Mann hinter der Entscheidung ist Commissioner Jay Monahan, und wie im Sportbusiness und der Politik gerne praktiziert, ließ der Chef den Paukenschlag über einen leitenden Angestellten verbreiten. „Als Mitgliederorganisation glauben wir, dass diese Entscheidung im besten Interesse der Tour und ihrer Spieler ist,“ fuhr Dennis in dem Schreiben fort.

Der Teil mit der Fürsorge in dem Zitat kann vernachlässigt werden. Interessant ist der subtile Verweis, dass zeitgleich zu dem LIV-Event die RBC Canadian Open ausgetragen werden. Mit Titelverteidiger Rory McIlroy und Scottie Scheffler, der Nummer eins der Welt. Die Botschaft der Tour Richtung LIV ist klar: Seht her, bei uns sind die Stars am Start.

Aber was bedeutet nun die nicht erteilte Freigabe für Spieler, u.a. Phil Mickelson und Lee Westwood? Laut Vorschriften der PGA Tour dürfen die Profis an bis zu drei Events teilnehmen, die nicht in Nordamerika stattfinden… Die Anzeichen verdichten sich immer mehr, dass der Zank letztendlich vor Gericht entschieden wird. Die Frage ist: Prescht LIV voran (für alle) oder reichen einzelne Spieler Klage ein? Viele Profis vertreten die Auffassung, als selbstständige Unternehmer zu fungieren und die Tour als Non-Profit-Organisation habe nicht das Recht zu diesen monopolistischen Praktiken.

Die Reaktion von Norman

„Leider scheint die PGA Tour darauf bedacht zu sein, Profigolfern das Recht zu verweigern, Golf zu spielen, es sei denn, es handelt sich ausschließlich um ein PGA-Tour-Turnier … stattdessen ist die Tour bestrebt, ihr illegales Monopol auf einem eigentlich freien und offenen Markt aufrechtzuerhalten. Das Vorgehen der Tour ist golfer-, fan- und wettbewerbsfeindlich. Aber egal, welche Hindernisse die PGA Tour uns in den Weg legt, wir werden uns nicht aufhalten lassen.“

Zum Hintergrund: Die Spieler müssen bei Interesse an den LIV Invitational Series um Freigabe bei ihren Touren anfragen. Ist ein Spieler auf mehreren Touren Mitglied, muss er bei allen anfragen. Alle Touren müssen die Freigabe erteilen.

PGA Tour Boss Jay Monahan und Keith Pelley (European Tour)
Zwei Tour-Bosse mit einem Saudi-Problem: Jay Monahan und Keith Pelley (Photo: Getty Images)