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Golf-Strategie: Spiel mit Köpfchen

Golf-Strategien

Wer mit möglichst wenig Schlägen über die Runde kommen möchte, benötigt eine geschickte Golf-Strategie. Die Vollgas-Devise klappt nicht immer, weiß PGA-Professional Marcus Bruns und verrät, wie bestimmte Bahnen strategisch zu bewältigen sind. 

T | Marcus Bruns und Isabel von Wilcke 

»Taktisch clever spielen« – das ist ein Ratschlag, den man vielerorts hört. Aber wie wird eine Bahn strategisch in der Praxis auch smart bewältigt? Exemplarisch am Beispiel zweier Spielbahnen des Costa Ballena Ocean Golf Club, in der spanischen Hafenstadt Cádiz zeigt der Bremer PGA-Professional Marcus Bruns, wie strategisch vorzugehen ist – abhängig von der individuellen Spielstärke. 

Das lange Par-3

Golf-Strategien
© Costa Ballena

Costa Ballena 
Loch #14 
Par 3 
187 Meter (Gelb), 148 Meter (Rot)  

Ausgangssituation – Bahnverlauf 

Mit einer Länge von über 180 Metern von den hinteren gelben Abschlägen gehört diese Bahn definitiv zu den längeren Par-3-Löchern. Rechts des Grüns und frontal angrenzend ist ein Bunker platziert. Rechts abseits des Fairways verläuft eine Aus-Grenze. Links stehen riesige Palmen. Hinter dem Grün befinden sich üppige Büsche. Das pfeilschnelle Grün ist durch eine starke Welle zweigeteilt. Das Gefälle beträgt nach Aimpoint-Parametern fünf bis sechs Finger und ist folglich extrem stark.  

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© Costa Ballena

Herausforderungen 

Die Länge der Bahn ist »brutal«, wie Marcus Bruns verrät. »Hinzukommt, dass der Wind in neun von zehn Fällen direkt von vorne kommt.« Das ist keine Seltenheit auf Plätzen, die direkt am Atlantischen Ozean liegen. »Das taktische Spielen eines langen Par 3 erfordert viel Erfahrung, Genauigkeit und Strategie«, mahnt der Trainer. Für die große Distanz werden den Spielern Schlaglänge und Präzision abverlangt. Wer die Bahn 14 von Costa Ballena das erste Mal spielt, wird am Abschlag stehend zunächst wenig beeindruckt sein. Doch neben Bunker und Palmen kommen diverse Gefahren ins Spiel:  

Abschlag: Beim Aufteen ist Aufmerksamkeit gefordert! Die Teebox zielt direkt Richtung Bunker, zu dem sich viele Spieler ausrichten und in der Sandkiste landen.

Fairway: Der harte Untergrund (auch auf dem Grün) lässt den Ball gewaltig springen – teilweise bis ins Aus. 

Bunker: Der Höhenunterschied zwischen tiefem Bunker und höher liegendem Plateau, auf dem die Fahne meist steht, ist groß. 

Aus-Grenze: Die gesamte rechte Seite ist Aus. 

Hinter dem Grün: Die Bälle verschlingenden Büsche verhindern den Ball weiterzuspielen, geschweige denn wiederzufinden.  

Grün: Extremes Gefälle. 

Wie man diese Herausforderungen meistert und seine Golf-Strategie auch bei einem kniffligen Par-5 optimieren kann, erfahren Sie in der neuen Ausgabe #8/23!