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US Open 2025: Alle Infos auf einen Blick

Die US Open kehrt für ihre 125. Ausgabe zurück in den Keystone State, Pennsylvania. Zum zehnten Mal gastiert das zweitälteste Major 2025 im Oakmont Country Club – auf einem Platz, dessen Grüns so gefürchtet sind wie kaum wo sonst auf der Welt.

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Das Par 4, 18. Loch bei der US Open 2016 im Oakmont Country Club

Kurs: Oakmont Country Club
Par: 70
Länge: 7372 Yards (6741 Meter)
Preisgeld: 21,5 Millionen US-Dollar (2024)
Titelverteidiger: Bryson DeChambeau
Deutschsprachige Spieler: Stephan Jäger, Sepp Straka

Wir befinden uns etwa 25 Autominuten nordöstlich von Pittsburgh, Pennsylvania – im Oakmont Country Club. Eine der wahrscheinlich berühmtesten und historischsten Austragungsorte für Major Championships.

125. US Open auf dem Oakmont Country Club – Grüns wie Glasscheiben

„Du kannst in Oakmont alle 72 Grüns [in regulation] treffen, und trotzdem nicht in die Nähe eines Sieges kommen.“ Urteilte Arnold Palmer einst über die asphaltähnlichen Grüns des Oakmont Country Clubs. Und in der Tat – der Kurs zählt selbst für die Besten der Besten regelmäßig zu einer der größten Herausforderungen im Golf. 2007 beispielsweise, bei Ángel Cabreras (55) US Open-Triumph, genügte ein unglaublicher Score von +5 Schlägen zum Sieg – bezeichnend für ein Teilnehmerfeld aus der absoluten Elite des Sports. Die Greenkeeper des Oakmont’s Course sind dazu angehalten, eine Geschwindigkeit von mindestens 13 auf dem Stimpmeter zu erreichen. „Bei Grüns, die gebaut sind für eine 8“, echauffierte sich Rocco Mediate (62) einmal über die Zustände, bei denen er zum Putten gezwungen wurde.

Oakmont ist auch dafür verantwortlich, dass es überhaupt so etwas wie einen Stimpmeter gibt. Edward Stimpson, vorher Kapitän des Golteams der Eliteuniversität Harvard, erfand das Messgerät im Jahr 1935 – kurz nachdem er an der US Open in Oakmont teilgenommen hatte. Verantwortlich für die nervenaufreibenden Momente am Ende jeder Bahn sind nicht nur die Ondulierungen, sondern auch das berüchtigte Poa-annua-Gras. Richtig gepflegt und kurz gemäht wird es zur größten Challenge des gesamten Turniers.

Grün-Test bei der US Open 2022 – Bis zu 16 Stimpmeter werden in Oakmont erwartet
Arnold Palmer reagiert auf einen Putt bei der US Open 1962. Im Vordergrund Jack Nicklaus.

[Ohne] große Hindernisse?

Der Course von Oakmont ist 122 Jahre alt und der einzige von Henry Fownes entworfene Golfplatz weltweit. Der im Links-Stil entworfene Kurs schlängelt sich am Allegheny River entlang und besitzt seit 1994 keine Bäume mehr. Auch auf Wasserhindernisse wurde verzichtet. Umso erstaunlicher ist es, dass der Platz ein Rating von 77,7 aufweist. Das dürfte – neben den Grüns – am teils knöcheltiefen Rough und den Bunkern liegen: 175 Sandgruben sind auf dem Course verteilt und machen ihn zu dem, was er ist – eine der berühmtesten und gefürchtetsten Tour-Stationen weltweit.

Der »Church Pews Bunker« kommt auf den Bahnen drei und vier ins Spiel, misst 91 auf 37 Meter und enthält 13 Grastraversen, die für den Namen verantwortlich sind. Die Traversen sind aufgereiht wie Kirchenbänke.

Dustin Johnson gewinnt die U.S Open 2016 im Oakmont Country Club – Jack Nicklaus applaudiert

Der erste große Test lässt nicht lange auf sich warten. Das 488 Yard lange Par 4 zu Beginn der Runde ist die schwerste Bahn. Satte 161 Bogeys wurden dort während der US Open 2016 notiert. Ein präziser Schuss vom Tee wird für das schmale Fairway abverlangt. Dort ein Par, und alles ist gut. Beim letzten Major 2016 ergab sich ein Durchschnitt von 4,45 Schlägen auf der strammen Bahn. Man darf gespannt sein, wie sich die Profis dieses Jahr schlagen. Zu erwarten sind mit Abstand mehr Bogeys als Birdies.

Vor neun Jahren, beim Sieg von Dustin Johnson (USA), spielten sich nur zwei der Bahnen im Gesamtdurchschnitt unter Par: 2,99 war der Schnitt auf der 13, dem 182 Yards langen Par 3. Und auf dem kurzen Par 4 der Bahn 17 (312 Yards) wurde mit durchschnittlich 3,89 Zählern etwas deutlicher unter Par gespielt.

DJ’s Show

Beim zuletzt ausgetragenen Major im Oakmont Country Club legte Dustin Johnson – kurz »DJ« – 2016 eine sensationelle Schlussrunde an den Tag und überholte den mit vier Schlägen führenden Shane Lowry. Ein zermürbender Einbruch ließ den Iren von -7 auf -1 zurückfallen – und ebnete Johnson den Weg an die Spitze der Golfwelt. Im Februar 2017 löste er Jason Day als Nummer eins ab.

Dustin Johnson posiert mit der US Open-Trophäe. Im Hintergrund Shane Lowry und der damals beste Amateur Jon Rahm

Die Favoriten in Pennsylvania

Der Masters-Fluch ist gebrochen – Rory McIlroy (36) kann fortan befreit aufspielen. Fast elf Jahre lagen zwischen seinen letzten beiden Major-Titeln und der Komplettierung des Career Grand Slams. Dass der Sieg in Augusta eine Welle sorgenfreien Spielflusses ausgelöst hat, die McIlroy 2025 unbesiegbar machen könnte, ist durchaus denkbar. Doch die Konkurrenz ist stark.

Bryson DeChambeau (31) holte zuletzt seinen nächsten LIV-Titel in Südkorea, zuvor einen zweiten Platz in Mexiko-City und einen geteilten fünften Rang beim Masters. Der Publikumsliebling ist in absoluter Topform. Bei Majors ist „Der Professor“ dann auch noch so hungrig wie kaum ein anderer. Mit einem Durchschnitt von 1,58 Putts pro Bahn auf der LIV-Tour bringt DeChambeau beste Voraussetzungen für Oakmont mit.

Sieger der U.S. Open in Pinehurst: Bryson DeChambeau
Sieger der US Open in Pinehurst: Bryson DeChambeau

Joaquin Niemann ist der LIV-Dominator. Mit erst 26 Jahren verweist er regelmäßig etablierte Golfgrößen wie Jon Rahm, Brooks Koepka, Cameron Smith und auch Bryson DeChambeau in ihre Schranken. Mit insgesamt fünf Siegen in den letzten beiden Jahren bei LIV ist er Rekordhalter. Das Gesamtpaket stimmt beim Chilenen und es scheint, als wäre sein erster Major-Erfolg nur noch eine Frage der Zeit.

Scottie Scheffler (28) verteidigt vehement seinen Platz an der Spitze der Weltrangliste. Auch wenn das Jahr 2025 bislang etwas ruhiger verläuft als das letzte, zeigt sein Kantersieg beim CJ Cup Byron Nelson (-31; acht Schläge Vorsprung auf Rang zwei), wie dominant der zweifache Masters-Champion bei guter Form sein kann. Voraussetzung für den nächsten Major-Sieg? Der Putter spielt mit.

Die Putting-Spezialisten

Mit Blick auf die Putting-Statistiken der großen Touren, zeigen sich 2025 einige Überraschungskandidaten ganz oben. Justin Thomas (32) führt die Liste der PGA mit 1,65 Putts pro GIR an. Ein neuer Skill, der dem Ryder-Cup-Star neuen Aufwind in seinem Spiel beschert. Xander Schauffele (31), seinerseits auch weit oben auf der Liste der Buchmacher, soll dabei geholfen haben. Über Stunden haben die beiden am Telefon philosophiert, wobei JT vorwiegend den Zuhörerpart gespielt hat. Es scheint geholfen zu haben. Thomas ist seit dem RBC Heritage wieder im Gewinnerkreis und möchte wieder ganz oben aufschließen.

Seitens LIV-Golf sei an dieser Stelle Cameron Smith (31) erwähnt. Der vergleichsweise kurze Kurs spielt dem Australier in die Karten. Scrambeln und Putten sind die Steckenpferde des Open-Siegers von 2022.

Neben Thomas und Smith führen außerdem Andrew Novak (30), Sam Burns (28) und Nico Echavarría (30) verschiedene Putting-Kategorien an. Sie alle sind in Sachen Major-Erfolge noch jungfräulich.

Jäger klopft an Donalds Tür

Der Österreicher Sepp Straka (32) konnte zu Beginn der Saison einen weiteren Titel feiern, festigte damit seine Position in den Top 20 der Welt und gilt als gesetzt im Ryder-Cup-Team für New York. Stephan Jäger (36) hingegen muss sich noch beweisen. Immer wieder taucht die deutsche Flagge früh im Turnierverlauf weit oben auf – doch kleinere Aussetzer verhindern bislang den großen Durchbruch. Ein starkes Ergebnis bei einem Major wie der US Open in Oakmont würde sein Standing nachhaltig stärken. Der Platz im Team von Luke Donald (47) ist in greifbarer Nähe.

Das sagen die Buchmacher

  • Scottie Scheffler 6:1
  • Rory McIlroy 6,5:1
  • Xander Schauffele 13:1
  • Bryson DeChambeau 15:1
  • Ludvig Åberg 15:1
  • Jon Rahm 17:1
  • Collin Morikawa 21:1
  • Viktor Hovland 23:1
  • Brooks Koepka 26:1
  • Justin Thomas 26:1
  • Joaquin Niemann 34:1
  • Sepp Straka 81:1
  • Stephan Jäger 251:1

Bisherige US Open Sieger in Oakmont

  • 1927 Tommy Armour (+13) $500
  • 1935 Sam Parks Jr. (+11) $1000
  • 1953 Ben Hogan (-5) $5000
  • 1962 Jack Nicklaus (-1) $17.500
  • 1973 Johnny Miller (-5) $35.000
  • 1983 Larry Nelson (-4) $72.000
  • 1994 Ernie Els (-5) $320.000
  • 2007 Ángel Cabrera (+5) $1.260.000
  • 2016 Dustin Johnson (-4) $1.800.000
Bobbie Jones, besiegt Watts Gunn bei der National Amateur Golf Championship im Oakmont Country Club 1925

Qualifikation zur US Open 2025

Die USGA richtet den Platz traditionell besonders anspruchsvoll ein, um selbst die besten Spieler herauszufordern. Wie bei der PGA Championship und der Open Championship umfasst das Teilnehmerfeld 156 Spieler. Doch wie haben sie sich qualifiziert?

  • Gewinner früherer Majors: Der US-Open-Sieger erhält eine 10-jährige Startberechtigung. Gewinner der anderen drei Majors sind für die nächsten fünf US Open qualifiziert.
  • The Players Championship: Sieger sind für drei Jahre dabei.
  • BMW PGA Championship (DP World Tour): Der Vorjahressieger erhält einen Startplatz.
  • Top-10-Platzierte der letztjährigen US Open sind automatisch dabei.
  • Senior US Open Champion: Der Sieger erhält eine Einladung – 2025 ist das Kaymers Teamkollege Richard Bland.
  • LIV Golf: 2025 gibt es eine neue Regelung – der bestplatzierte LIV-Spieler in den Top 3 der Einzelwertung (Stand: 19. Mai), der sonst nicht qualifiziert ist, bekommt einen Platz.
  • Top-Amateure: Sieger und Finalisten wichtiger Amateurturniere (z. B. US Amateur, Latin America Amateur, NCAA Championship) sind qualifiziert.
  • Weltrangliste & Tour-Erfolge: Spieler in den Top 60 der Welt (zwei Wochen vor Turnierstart), Mehrfachsieger auf der PGA Tour (mit ≥500 FedExCup-Punkten), Olympiasieger, und Spieler aus den Top 5 des FedExCups sowie die Top 2 des Race to Dubai-Rankings sind ebenfalls dabei.
  • Korn Ferry Tour: Seit 2023 erhält der Punktbeste des Vorjahres einen Platz.
  • Spezialeinladungen: Die USGA kann einzelne Spieler direkt einladen – wie 2024 z. B. Tiger Woods.
  • Offene Qualifikation: Spieler mit einem Handicap von 1,4 oder besser – egal ob Amateur oder Profi – können sich über regionale und finale Qualifikationsturniere ihren Startplatz sichern. Offene Plätze werden durch Nachrücker aus der Qualifikation aufgefüllt.

Zu allen Qualifikationsberechtigungen der USGA gehts hier.

Europa besser als USA?

Zum Start der Saison dominierten europäische Spieler die großen Touren und holten Titel am Fließband – sehr zur Sorge mancher US-Fans mit Blick auf den kommenden Ryder Cup auf dem Kurs Bethpage Black bei New York. Doch die Amerikaner schlugen zurück. Ein spannender Ryder Cup ist 2025 sehr wahrscheinlich.

Angel Cabrera gewinnt die US Open in Oakmont 2007

In Sachen Majors steht es nach dem PGA-Championship-Sieg von Scottie Scheffler 1:1. Die Nummer eins der Welt spielte es in Quail Hollow mal wieder ganz souverän herunter und setzte ein Zeichen: An mir müsst ihr vorbei, um ganz oben zu landen. Und das gilt auch für die anstehende US Open im Oakmont Country Club.

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