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Daniel Berger ist erster Turniersieger nach Restart

Golfprofi Daniel Berger hat das erste Turnier der PGA Tour nach der Corona-Zwangspause gewonnen. Im texanischen Fort Worth setzte sich der US-Amerikaner im Stechen am ersten Extra-Loch gegen seinen Landsmann Collin Morikawa durch und feierte seinen dritten Turniersieg auf der Tour. 

„Das ist einer der größten Tage meines Lebens“, sagte Berger (27), der wegen einer Verletzung am Handgelenk zwischenzeitlich um die Fortsetzung seiner Karriere bangen musste.

Der Wettbewerb im Colonial Country Club wurde aufgrund der andauernden Pandemie ohne Zuschauer ausgetragen. Die Spieler mussten sich unter anderem regelmäßigen Messungen der Körpertemperatur sowie COVID-19-Tests unterziehen. Bislang waren alle Tests ohne positiven Befund.

Während das deutsche Golf-Idol Bernhard Langer am Freitag um zwei Schläge am Cut gescheitert war, bot sich den Fans ein selten spannendes Leaderboard. Bis zuletzt kamen mehr als eine Handvoll Spitzenspieler für den Sieg in Frage.

Der „verrückte Professor“ wird zum Hulk

Ganz besonders viel Aufmerksamkeit bekam derweil der unter dem Spitznamen „verrückter Professor bekannte Bryson DeChambeau. Offenbar hatte der Amerikaner auch in der Corona Zeit weiter an seiner körperlichen Fitness gearbeitet und kam sichtlich aufgepumpt zurück auf den Golfplatz.

Bryson DeChambeau vor seiner "Verwandlung" im Juni 2019 (Photo by Sam Greenwood/Getty Images)
Bryson DeChambeau vor seiner „Verwandlung“ im Juni 2019 (Photo by Sam Greenwood/Getty Images)
Bryson DeChambeau während der ersten Runde der Charles Schwab Challenge im Colonial Country Club 2020 (Photo by Ronald Martinez/Getty Images)
Bryson DeChambeau während der ersten Runde der Charles Schwab Challenge im Colonial Country Club 2020 (Photo by Ronald Martinez/Getty Images)

Allein am ersten Tag schlug er seine Drives durchschnittlich 365 Yards und war damit der Longhitter des Neustarts. Aufgrund eines späten Bogeys an der 17. Bahn reichte es für Dechambeau allerdings um einen Schlag nicht ins Playoff.

Auch Xander Schaufele hatte bis zuletzt eine gute Chance auf den ersten Turniersieg nach 12 Wochen Pause auf der PGA Tour. Doch dieser unglückliche Putt, sorgte an der 17. Bahn für das späte Bogey und ein Gesamtergebnis von 14 Schlägen unter Par, also ebenfalls einen Schlag mehr, als die späteren Playoff-Konkurrenten Collin Morikawa und Daniel Berger.

Jordan Spieth mit positiven Impulsen zurück

Der zuletzt Formschwache Amerikaner Jordan Spieth nutzte die Corona Zeit indes für einen Art „reset“. Spieth hatte vor Beginn der Pandemie sichtlich Probleme gute Ergebnisse zu liefern. Im Colonial Country Club präsentierte er sich allerdings in bester Form und spielte bis zum Finaltag um den Sieg mit. Lediglich die Finalrunde stoppte Spieth Versuch den ersten Sieg nach drei Jahren einzufahren. Ähnlich erging es dem Nordiren Rory McIlroy, der als Weltranglistenerster in den Restart der Saison gegangen ist. Denn auch McIlroy spielte die ersten drei Turniertage hervorragendes Golf, ehe ihn eine Finalrunde von vier Schlägen über Par weit auf dem Leaderboard zurückwarfen.

Brooks Koepka mit Kampfansage

Natürlich darf bei einem gelungenen Neustart der PGA Tour Saison auch eine klassische Kampfansage nicht fehlen. Diese lieferte Brooks Koepka direkt an den Weltranglistenersten Rory McIlroy. Koepka nutzte die Zwangspause um sich um sein lädiertes Knie, welches auch für seine Nichtteilnahme beim Präsidents Cup im vergangenen Jahr war, zu kümmern und die Regeneration weiter voranzutreiben. „Ich fühle mich wie ein neuer Mensch“, sagte Koepka. „Ich hab Rory im Blick. Ich will wieder die Nummer eins sein. Der einzige Grund, dass ich spiele ist um der Beste zu sein.“

Daniel Berger siegt im Playoff

Die Erwartungen an den Neustart der PGA Tour waren hoch. Doch meist lag der Fokus dabei weniger auf dem Spiel, als auf der letztlich Umsetzung der Corona-Maßnahmen. Am Ende bekamen die Fans ein selten spannendes Leaderboard, jede menge Aktion auf dem Golfplatz und letztlich gar ein Playoff. Dies entschied schließlich Daniel Berger am ersten Extraloch für sich. Auch aufgrund dieses unglücklichen Putts von Colin Morikawa, dessen Überschrift wie auch bei Xander Schauffele lauten könnte „das Jahr 2020 in einem Putt“.

Damit boten sich bereits beim ersten Event nach 12 Wochen Zwangspause viele interessante Storylines, die es in den kommenden Wochen zu verfolgen gibt. Spannend dürfte auch sein ob, nachdem Rickie Fowler am Donnerstag als einziger Spieler bereit war ein Mikrofon während einer offiziellen Turnierrunde zu tragen, sich dieses neue Konzept der PGA Tour weiter durchsetzten wird. Wir werden es auf jeden Fall weiter beobachten.