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Ryder Cup, Donnerstag: Endlich leben in der Bude!

Das GOLF MAGAZIN-Team ist beim Ryder Cup in Minnesota live vor Ort und berichtet ab heute über alle Seitenblicke, Querschläger und Hintergründe, die uns vor die Kamera und das Mikrofon laufen. Stay tuned – bis Sonntag Nacht! Vor allem auch auf Facebook, Twitter und Instagram.

 

GM-Team vor Ort in Minneapolis: Johannes Oberlin (l.) und Kolja Hause.
GM-Team vor Ort in Minneapolis: Johannes Oberlin (l.) und Kolja Hause.

Weichspülergequatsche

Bislang war der Ryder Cup 2016 im Hazeltine National Golf Club in Minneapolis geprägt von Schönrederei und Weichspülergequatsche. Die Teams lobten gegenseitig ihre Stärken und freuten sich auf einen tollen Wettkampf. Würg! Davon, dass es sich hier um den größten Wettkampf im Golfsport mit weltweit einzigartigem Stellenwert handelt, war kaum etwas zu spüren. Auch unser erster Eindruck vor Ort ist noch „Friede-Freude-Eierkuchen“. Schottische Fans in ihren traditionellen Kilts werden von US-Mädels freundlich gebeten, doch einmal das Röckchen zu lüften. Zwei ältere Damen aus Kent in England bitten eine Horde junger Texaner in Tanzkörper-US-Flaggen zu Selfie.

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Die Ruhe vor dem Sturm am Donnerstag Morgen…

Doch das wird sich spätestens morgen früh ändern, wenn am ersten Tee Fußballstadion-Atmosphäre herrscht, Fangesänge gegrölt werden und hämisches Gelächter ausbricht, wenn einer seinen Abschlag mal schön in die erste Sandkiste donnert.

Einen sanften Vorgeschmack gab es bereits gestern. Als zunächst Phil Mickelson in seiner Pressekonferenz noch einmal nachtritt. Gegen die EX-Ryder Cup Captains seines US-Teams. Sein Fazit für die zuletzt drei Niederlagen in Folge lautete frei übersetzt: „Der Fisch stinkt immer vom Kopf.“ Tom Watson beispielsweise hätte vor zwei Jahren alle wichtigen Entscheidungen allein getroffen und weder ihn, Mickelson, noch sonst einen Spieler des Team um seine Meinung gefragt. „So  funktioniert ein Team nicht“, so Mickelson. Zeitgleich macht er seinen Landsleuten Mut für diese Woche: „Captain Love III hat uns in diesem Jahr in eine Position gebracht, von der aus wir als Gewinner hervorgehen werden.“ Kompliziert gesagt, aber Aussage klar: „Europeans – this year – not in our house.“

Danny Willett verging das Lachen.
Danny Willett verging das Lachen.

Kurze Zeit später gab es ungewollte Frotzeleien von europäischer Seite gegenüber den amerikanischen Fans. Peter Willet, Bruder von Masters Champ und Euro-Ryder Cup-Spieler Danny Willet, pöbelte in einem Artikel des englischen National Club Golfer Magazine los und nannte die Amerikaner “pudgy, basement-dwelling irritants, stuffed on cookie dough and pi**y beer, pausing between mouthfuls of hotdog so they can scream ‘Baba booey’ until their jelly faces turn red.” Kurz übersetzt seien die US-Fans dickliche, ständig essende und unqualifiziert dazwischen grölende Proleten. Bruder Danny entschuldigte sich umgehend bei US Captain Love III und den Fans. Ihr Feinbild dürften die Amerikaner jetzt dennoch gefunden haben. Der Stimmung tut es gut. Party on!