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Verschleppen wie Loren Roberts

Gut, sein Name ist jungen Golfern sicher so fremd wie den meisten jungen Fußballern ein Karl-Heinz Förster, Manfred Kaltz oder Uli Stielike. Doch es lohnt sich, dass wir uns Loren Roberts einmal genauer anschauen.

Zunächst mal die Bilanz des 63-jährigen Kaliforniers: Acht Turniersiege auf der PGA Tour, Top-10-Platzierungen in jedem Major, dazu 13 Siege auf der Champions Tour – sein Kühlschrank dürfte gut gefüllt sein.

Er gilt als einer der besten Putter aller Zeiten. Ihm beim Putten zuzusehen ist wie Monet beim Malen zuzusehen. 

 

Dabei hat er nach heutiger Lehrmeinung einen ungewöhnlichen Puttstil. Er ist nämlich gegen starre Hände und eine pendelförmige Bewegung. »Auch ein Putt ist ein Schwung«, sagt er. Also muss sich das rechte Handgelenk etwas beugen. Und: »Meine Hände sind so weich, dass ich den Schläger leicht verschleppe.« Er nennt die Bewegung liebevoll »little lag move«.

 

An den little lag move dachte ich an Bahn 5 in Castelfalfi, ein Monster von einem Platz mitten in der Toskana. Man hat hier schon alle Hände voll zu tun, den Ball überhaupt im Spiel zu halten – wenn dann auch noch die Putts nicht fallen wollen, ist es besser, ins Hotel zurückzukehren und sich dem hauseigenen Chianti zu widmen. 

 

Aber da ich nun schon mal auf der Runde war, probierte ich die weichen Hände aus. Auf den nächsten drei Grüns fielen dann tatsächlich mal zwei Par-Putts.

 

Wie es dann weiterging, will ich lieber gar nicht erst erzählen. Aber der hauseigene Chianti: Der war wirklich gut.