Golf Club Magazin Nord

Ganzjährig vorgabewirksam spielen

Ganzjährig Wintergolf im GC Hamburg Wendlohe.
Im GC Hamburg Wendlohe kann zukünftig auch außerhalb der Saison handicaprelevant gespielt werden – auf sogenannten Ausweichgrüns. In dem Leading Golf Club hat jeder der 27 Spielbahnen zwei Grüns.

Der Leading Golf Club Hamburg Wendlohe hat es getan – den Platz raten lassen und zwar für die Wintergrüns! Somit können Mitglieder und Gäste ganzjährig handicaprelevant spielen. »Früher war es bis zur Eröffnung der Wintergrüns und Winterabschläge möglich, an seinem Handicap zu feilen oder vorgabewirksame Runden zu sammeln«, erklärt Wendlohe-Geschäftsführer Christoph Lampe. Ab voraussichtlich Januar 2023 kann nun auch auf den Winterplätzen (alles drei Schleifen A bis C) vorgabewirksam gespielt werden – und zwar auf allen 27 Bahnen des Hamburger Stadtclubs Hamburg Wendlohe.

»Ausweichgrüns nicht Wintergrüns«

»Wir reden nicht von Wintergrüns, sondern von Ausweichgrüns. Dieser Ausdruck ist bewusst gewählt, da es hier im Norden seit Jahren bereits gar keinen echten Winter mehr gibt. Die ganzjährige Pflege der Ausweichgrüns erlaubt es uns, im Winter auf qualitativ hochwertigen Ersatzflächen Golf zu spielen«, erklärt Christoph Lampe den winterlichen Golfluxus im Norden.

Das Wintergrün der Bahn B9. Insgesamt 27 sogenannte Ausweichgrüns hat der Leading Golf Club Hamburg Wendlohe. So kann ganzjährig handicaprelevent gespielt werden.
Das Wintergrün der Bahn B9. Insgesamt 27 sogenannte Ausweichgrüns hat der Leading Golf Club Hamburg Wendlohe. So kann ganzjährig handicaprelevent gespielt werden.

Übrigens: Die Wendloher-Ausweichgrüns sind jeweils mindestens 100 Quadratmeter groß, mit einem anderen Rasenbestand angesät und werden ganzjährig gepflegt.

Zwei Grüns pro Bahn – Modell aus Japan bekannt

Dass Plätze über mehrere Grüns verfügen, konnte auch 2019 bei der ZOZO-Championsip, die Tiger Woods gewann, im Fernsehen beobachtet werden. So ist es in Japan eine weit verbreitete Praxis, zwei Puttingflächen pro Spielbahn zu haben.

Eine Bahn, zwei Grüns – ganz normal in Japan. So zu sehen bei der ZOZO-Championship 2019 im Accordia Golf Narashino Country Club. (Foto: Getty Images)

Die Gründe dafür sind ganz einfach: Aufgrund seiner Lage sind die Sommer in Japan sehr heiß, während die Winter ziemlich kalt sein können. Auf vielen Golfplätzen werden daher auf jedem Grün verschiedene Grassorten gepflanzt, um beiden Jahreszeiten gerecht zu werden. Das Grün im Sommer besteht in der Regel aus Zoysia oder Bermuda, während im Winter eher Bentgras verwendet wird.

Die Verwendung von zwei Grüns hilft auch bei der Abnutzung, die ein Golfplatz naturgemäß mit sich bringt. Die Stammgäste und Mitglieder eines Golfplatzes haben so mehrere Möglichkeiten, und es besteht keine Notwendigkeit, die Spielkosten zu senken, wenn ein Platz aerifiziert oder allgemein gepflegt werden muss.

»Die aus Japan bekannte Praxis der zwei Grüns könnte ein Modell für Norddeutschland innerhalb der nächsten 15 Jahre werden«, meint Wendlohe-GF Christoph Lampe. »Irgendwann kann es halt nicht mehr genügen, für den winterlichen Spielbetrieb nur das Fairways aufzusanden.«