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LIV Golf: Was folgt als Nächstes?

Suspendierungen, Geldstrafen, Klagen und Transfer-Spekulationen – seit der Einführung der LIV Golf Invitational Series regiert im Herrengolf das Chaos.

Getty Images

LIV-CEO Greg Norman mit Turniersieger Branden Grace
LIV-CEO Greg Norman mit Turniersieger Branden Grace

Im Fußball gehören Transfer-Spekulationen seit langer Zeit zum Tagesgeschäft. Seit einigen Monaten hat die von Saudi-Arabien finanzierte LIV Golf Invitational Series dafür gesorgt, dass sich auch die Golfwelt mit Wechseln beschäftigt. Dabei stehen die frischen Gesichter der umstrittenen Turnierserie mehr im Fokus, als die mit Millionen von Dollars überschütteten Gewinner der jeweiligen LIV-Turniere, deren sportlicher Wert fragwürdig erscheint.

Ende Juli wird die dritte Austragung der über acht Stationen laufenden Serie im Trump National Golf Club Bedminster über die Bühne gehen – und bis zum Auftakt wird es wieder um  potentielle Transfers-Coups von CEO Greg Norman gehen. Mit Paul Casey hat sich der Australier bereits geeinigt. Und glaubt man den Informationen der Times (England), laufen aktuell die Verhandlungen mit Henrik Stenson. Es wäre ein weiterer Wirkungstreffer für die DP World Tour, sollte Stenson überlaufen. Der Schwede war im kommenden Jahr Team Europa beim Ryder Cup in Rom als Kapitän eingeplant. Eine Rolle, die er als LIV-Golfer nicht mehr wahrnehmen könnte.

Wer folgt als Nächstes?

Laut Medienberichten könnten auch Tommy Fleetwood und Hideki Matsuyama dem Ruf des Geldes folgen und die PGA und DP World Tour in Richtung LIV Golf verlassen. Jordan Spieth hat den Spekulationen um seine Person hingegen ein Ende bereitet. Er sei nicht in Verhandlungen, unterstütze die PGA Tour und habe sich nie mit einem Wechsel beschäftigt, erklärte er. Worte, mit denen auch Stenson und Co. die Spekulationen beenden könnten.

Wie gespalten sich die Golfwelt aktuell präsentiert, wird man auch bei den Feierlichkeiten im Vorfeld der Open in St. Andrews sehen. Man habe Norman mitgeteilt, dass man ihn nicht dazu einladen werde, teilte der R&A mit. Der Fokus solle auf das 150. Jubiläum des Turniers gerichtet sein. Daraufhin zog auch Phil Mickelson, Open-Sieger von 2013 und LIV-Golfer der ersten Stunde, seine Teilnahme am Mini-Turnier sowie dem Champions Dinner zurück.

LIV Golf versus PGA Tour: McIlroy wünscht sich Gespräche

In diesem Jahr dürfen LIV-Golfer noch beim ältesten Major abschlagen, ungewiss, ob dies auch in der Zukunft der Fall sein wird. Nicht ausgeschlossen, dass man ein paar der besten Golfer der Welt in der kommenden Saison nicht mehr bei den ganz großen Turnieren sehen wird. 

Es sind wilde Zeiten. Suspendierungen und Geldstrafen für die Abtrünnigen, Ian Poulter und Co. klagen sich ins Feld der Scottish Open. Im Golf geht es chaotischer vor als jemals zuvor – ohne Besserung in Sicht. 

Rory McIlroy wünscht sich Gespräche zwischen Norman, PGA-Tour-Boss Jay Monahan und Keith Pelley, dem CEO der DP World Tour. Mittlerweile sei es nur noch chaotisch, das Spiel sei gespalten. Man müsse sich annähern, erklärte der Nordire, der sich persönlich klar für die PGA Tour ausgesprochen hat. Fraglich ist nur, wer diesbezüglich den ersten Schritt machen wird.